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Entscheidenden Einfluss auf Lebensdauer der Reifen sowie die Fahreigenschaften des Autos hat aber der Reifendruck. Schon 0,5 bar zu wenig lässt den Kraftstoffverbrauch steigen und führt zu instabilem Fahrverhalten, insbesondere in Kurven. Bei längerer Dauer und schnellerer Fahrt besteht die Gefahr, dass der Reifen versagt.
Die Folgen von zu niedrigem Fülldruck für die Reifen
Daran hat sich in 100 Jahren prinzipiell nichts geändert. Auch bei modernen Pneus liegen die Außenkanten bei zu schwachem Druck stärker auf als gewünscht und nutzen sich dadurch schneller ab als die Mitte der Lauffläche. Außerdem verformt sich das Gummi, die Gewebeeinlagen reiben aneinander. Experten reden hier von „Walken“. Diese Reibung erhitzt das Gummi übermäßig. Im Extremfall lösen sich sogar Schichten ab oder der Reifen platzt.
Also den Reifen im Zweifelsfall etwas stärker als vorgesehen aufpumpen? „Das ist auch keine gute Idee“, warnt Christian Koch, Reifenexperte bei DEKRA. Zu viel Druck helfe weder der Fahrsicherheit noch der Lebensdauer. „Im Extremfall wölbt sich die Mitte der Lauffläche. Das verkleinert die Auflagefläche des Reifens. Die Bodenhaftung sinkt, der Bremsweg wird länger und die Lauffläche nutzt sich schneller ab.“
Wie aber erkennt man den richtigen Reifendruck? Seit 2014 ist jeder Neuwagen in der EU mit einem Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS) ausgestattet. Bei einer Veränderung des Fülldrucks an einem Rad leuchtet eine Warnlampe auf. Manche Autos haben sogar einzelne Anzeigen für alle vier Räder – hier wird der Druck jeweils am Ventil gemessen.
Sicherheitshalber sollte man den Druck aber trotzdem regelmäßig prüfen. Spätestens jedoch, wenn ein Urlaub ansteht oder der Wagen anderweitig vollgeladen wird. Denn der richtige Reifendruck hängt von Beladung und Reifengröße ab und unterscheidet sich zudem meist zwischen Vorder- und Hinterachse.
Faustregel: Je höher das Gewicht, desto höher der Druck. Vorne sitzt der schwere Motor, deshalb verlangen die Vorderräder oft etwas mehr Luft. Wer aber voll beladen in den Urlaub startet oder lange Strecken mit sehr hohem Tempo plant, muss den Druck um bis zu 1 bar erhöhen. Alle vom Hersteller vorgegebenen Werte stehen in der Bedienungsanleitung. Außerdem finden sich in den meisten Fahrzeugen entsprechende Aufkleber an der B-Säule innerhalb der Fahrertür, in der Tankklappe oder im Handschuhfach.
Reifendruck prüfen ist kein Hexenwerk
Vor 100 Jahren war es sehr viel komplizierter als heute, den Reifendruck zu prüfen. Tankstellen fanden sich nicht an jeder Ecke, viele hatte noch nicht einmal Pumpe und Messgerät. Und falls doch, waren es meist handbetriebene, eher ungenaue Stift- oder Röhrenmanometer mit Feder und Skala. Oder einfache Handpumpen mit Manometer, wie man sie heute als Fahrradpumpen kennt.
Heute geht das Ganze schnell an jeder Tankstelle: Ventilkappe abschrauben, Stecker des mobilen Messgeräts aufsetzen und über die Plus- und Minus-Knöpfe des Kompressors den Druck anpassen. An manchen Stationen stehen auch fest installierte Kompressoren mit einem langen Schlauch. Dort wird der Wert am Gerät digital angezeigt und voreingestellt. Dann den Schlauch festklemmen und die Prüfung starten. Der Kompressor passt den Druck automatisch an.
5 Tipps für ein langes Reifenleben
Regelmäßig Luftdruck prüfen und beispielsweise bei Fahrten mit voller Beladung anpassen. Danach die Messeinrichtung des Autos neu initialisieren. Bei Fahrzeugen mit einer Anzeige für jedes Rad ist das nicht nötig.
Reifen immer mal wieder auf Beschädigung checken.
Defensives Fahren schont den Reifen.
Bordsteinkanten, wenn nötig, langsam und in rechtem Winkel überfahren. Beim Parken darauf achten, dass der Reifen nicht gequetscht wird.
Regelmäßig die Reifen achsweise zwischen vorne und hinten wechseln. Dadurch werden sie gleichmäßig abgefahren. Hierbei unbedingt die empfohlene Laufrichtung beachten.
Text und Foto: DEKRA
Do, 10. Juli 2025
Mi, 09. Juli 2025
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