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An Fahrzeugen mit Assistenzsystemen kann schon eine minimal verstellte Kamera oder ein nicht richtig justiertes Radarsystem zu sicherheitsgefährdenden Störungen führen, stellten die Sachverständigen von DEKRA bei Tests im DEKRA Technology Center am Lausitzring in Brandenburg fest.
Richtig eingestellt konnten Fahrzeuge Unfälle zuverlässig vermeiden; mit leichter „Sensor-Dejustage“ prallten sie dagegen auf ein stehendes Hindernis, fuhren Fußgänger-Dummies an oder reagierten beim Spurwechsel zu spät, um eine Kollision zu verhindern. Solche Fehleinstellungen können bei einem Parkrempler oder bei einem nicht fachgerechten Austausch der Windschutzscheibe auftreten und sind meist nicht von außen zu erkennen.
Die Sensoren sind die „Sinnesorgane“ eines modernen Fahrzeuges und unverzichtbar, damit die Assistenzsysteme richtig funktionieren. Ihr Job ist es, Verkehrssituationen zu erkennen, damit das System bei Gefahr beispielsweise eine Warnung absetzen oder eine Notbremsung einleiten kann. Als Sensoren werden aktuell meist Kameras, Radar- oder Lidarsensoren verbaut. Stimmt mit ihnen etwas nicht, registriert die Eigendiagnose des Fahrzeuges dies in der Regel selbständig und warnt vor einem Systemausfall. Bei den jüngsten Tests waren die Sensoren jedoch so minimal verstellt, dass das Fahrzeug noch keinen Fehler meldete. Die Fahrerin oder der Fahrer mussten sich in Sicherheit wiegen, obwohl am betroffenen Assistenzsystem eine gefährliche Störung vorlag.
Bei den Tests mit drei verschiedenen Fahrzeugen simulierten die Experten im Technology Center bei 20, 40 und 60 km/h das Auffahren auf ein stehendes Fahrzeug. Außerdem mussten die Systeme einen Fußgänger-Dummy erkennen, der die Fahrbahn querte. Mit richtig justierter Kamera war das kein Problem. Alle drei Fahrzeuge warnten den Fahrer frühzeitig und bremsten vor dem Hindernis bis zum Stillstand ab. Ganz anders sah es aus, als die Ausrichtung der Frontkamera geringfügig, noch unterhalb der Eigendiagnose-Schwelle, verstellt wurde: Ein Fahrzeug prallte bei allen drei Geschwindigkeiten, also sogar mit 20 km/h, auf das Hindernis, ein weiteres bei 60 km/h. Nur ein Fahrzeug warnte und bremste in allen Fällen rechtzeitig ab. „Der Fußgänger wäre mit minimal beeinträchtigter Sensorik bei 60 km/h von allen drei Fahrzeugen angefahren worden“, berichtet Christoph Bahnert, Teamleiter für Assistenzsysteme und hochautomatisiertes Fahren am DEKRA Lausitzring.
Bedenklich sei, dass zwei der drei getesteten Fahrzeuge bei 40 km/h weder eine Warnung ausgegeben noch einen Bremseingriff ausgelöst hätten. Probleme gab es auch mit einem minimal verstellten Heckradar. Bei einem Spurwechsel warnte das System deutlich zu spät, um einen Zusammenstoß mit einem Fahrzeug zu vermeiden, das sich von hinten näherte. Nach Ansicht von DEKRA zeigen diese Ergebnisse die Notwendigkeit, die Funktion der Sensoren in den Prüfumfang der Hauptuntersuchung mit einzubeziehen. Das Thema gewinne mit zunehmender Automatisierung weiter an Bedeutung.
Text und Foto: DEKRA
Mi, 15. Januar 2025
Fr, 17. Januar 2025
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